Die Kalmar Domkirke
Erbaut in der Mitte des 17. Jahrhunderts gilt der Dom zu Kalmar als eine interessante Synthese aus protestantischen und jesuitischen Ideen des Kirchenbaus. Der kuppellose Dom wurde vom Architekten Nicodemus Tessin (der Ältere) entworfen.
An der Grenze zu Öland
Der Kalmar Dom liegt nicht ganz auf der Insel Öland, sondern in der Nähe der Verbindungsstraße 137 zur Insel. Der Dom ist westlich von Skälby und südlich von Björkenäs anzutreffen und ist über die E22 gut zu erreichen.
Die Geschichte des Doms
Die Stadt Kalmar wurde in der Mitte des 17. Jahrhunderts aus Gründen der Befestigung komplett auf die Insel Kvarnholmen verlegt. Dazu wurde ein rechtwinkliger Grundriss der Stadt mit dem Dom am Hauptplatz angelegt. Der Bau der Domkirche wurde im Jahre 1660 begonnen und im Jahre 1703 abgeschlossen.
Was Sie im Dom von Kalmar erleben können
Ein Dom ohne Kuppel
Nicodemus Tessin (der Ältere) war in der Mitte des 17. Jahrhunderts der führende schwedische Architekt seiner Zeit. Und so wurde er auch beauftragt, den Dom zu Kalmar zu entwerfen. Ungewöhnlich für diesen Dom: Die meisten Barockkirchen haben eine Kuppel, dieser Dom verzichtet auf eine solche Zierde. Anfangs war eine niedere Kuppel für die Mittelpartie des Doms geplant, aber nicht verwirklicht. Im 19. Jahrhundert gab es Umbaupläne, die der Kalmar Domkirke nachträglich eine Kuppel bescheren sollte. Diese wurden aber nie in die Tat umgesetzt. Der Dom verfügt über einen Gewölbebogen mit einer Höhe von 23 Meter in der Kreuzmitte. Die Kalmar Domkirke ist als ein Zentralbau in Kreuzform mit Apsiden im Westen und im Osten zu verstehen, der über vier Türme in den inneren Ecken des Kreuzbaus verfügt.
Eine sehenswerte Ausstattung
Der Altar, die Kanzel, der Kronleuchter und vieles mehr: Wenn Sie einen Blick auf die Innenräume der Kalmar Domkirke werfen, dann werden Sie viel Staunenswertes finden.
Der Altar der Kalmar Domkirke
Aus dem Jahre 1712 stammt der barocke Altar. Wie die gesamte Kirche, wurde dieser nach den Plänen von Nicodemus Tessins, dem Jüngeren, erbaut. In der Korona sehen Sie die Taube des Heiligen Geistes. Darunter ist die Schöpfungsgeschichte abgebildet: Gott trennt Licht und Dunkel. Der Altaraufsatz stammt von Caspar Schröder. Das Altarbild stellt die Kreuzabnahme Christi dar. Die Form des Altartisches erinnert an einen Sarkophag, auf dessen Vorderseite die Siegeszeichen Lorbeerkranz und Palmenzweige angebracht worden sind. Das Kruzifix auf dem Altartisch im italienischen Barockstil war eine Schenkung an die Kirche aus dem Jahre 1930. An der Seite des Altars stehen Skulpturen aus dem 18. Jahrhundert, die den Glauben und die Gnade versinnbildlichen.
Die Kanzel
Aus der Mitte des 17. Jahrhunderts stammt die Kanzel. Sie wurde von Baltazar Hoppenstedt erbaut und ist heute der älteste Gegenstand der Domkirche. Die Schnitzereien der Kanzel lassen den Leidensweg Christi erkennen. Sie verfügt über einen Schalldeckel, der in drei Etagen ausgeführt worden ist. In der oberen Etage können Sie den Auferstandenen mit seiner Siegesfahne sehen, wie er von schlafenden Soldaten umgeben ist. Die mittlere Fahne bildet Engel mit Folterwerkzeugen ab, sowie Frauen mit Öl-Krügen. Darunter sehen sie allegorische Frauenfiguren, die verschiedene Tugenden, wie Stärke, Weisheit und Mutterliebe symbolisieren.
Der Kronleuchter, das Taufbecken und die Orgel
Der Kronleuchter in der Mitte des Doms mit seinen 36 Armen wurde aus Erz gefertigt und stammt aus dem Jahre 1682. Er trägt das Wappen von Kalmar. Weitere Kronleuchter werden ebenfalls in das 17. Jahrhundert datiert. Das Taufbecken wurde aus Kalkstein erbaut und hat die Form eines Schiffes. Erik Sand zeigt sich hier als Baumeister verantwortlich. Die Hauptorgel von den Orgelbauern Lund und Akerman stammt aus den 1880er Jahren und wurde in der Mitte des 20. Jahrhunderts modernisiert. Heute verfügt sie über 68 Stimmen auf vier Manualen und Pedal.
Fazit: Ein interessantes sakrales Gebäude
Vor allem die Innenräume der Kalmar Domkirke zeigen sich imposant. Der Altar, die Kanzel, die Kronleuchter und die Orgel zeigen, dass im Verlauf der Geschichte der Kirche große Künstler bei der Errichtung der Ausstattung am Werke waren. Nehmen Sie sich etwas Zeit, das Gesamtkunstwerk auf sich wirken zu lassen. Vielleicht können Sie etwas von dem Geist aufnehmen, von dem die Künstler ihrer Zeit beseelt waren?